Unsere Zahl des Monats Ausgabe 07
Wissens-Werte aus der Bäckerbranche.
Das Geschäftsjahr 2020 ist trotz (oder wegen) der Corona-Pandemie für die Mehrzahl unserer Mandanten des Bäckerhandwerks viel besser verlaufen als erwartet. So konnten fast 71% der Betriebe ihre Ergebnisse unabhängig der Unternehmensgröße verbessern. Während auf der einen Seite die Gesamterlöse durch den vollständigen Wegfall der Inhouse-Umsätze in Folge der Coronabeschränkungen um 3 % zurückgegangen sind, sind auf der anderen Seite die Gewinne als auch die Cashflows der Betriebe zum Teil deutlich gestiegen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Zum einen haben Umsatzrückgänge im gastronomischen Bereich zu einer deutlichen Verbesserung des Wareneinsatzes und des Rohgewinnaufschlagsatzes (siehe Newsletter 01) sowie zu einer Steigerung der relativen Produktdeckungsbeiträge geführt. Zum anderen konnten die Umsatzzuwächse im Brot- und Brötchenbereich, insbesondere in ländlichen Regionen, erreicht werden. Darüber hinaus haben Kurzarbeit, weitere Corona-Hilfen, wie November- und Dezemberhilfe als auch Erstattungen aus Betriebsunterbrechungsversicherungen nach und während der Lock-Down-Phasen zu Entlastungen geführt, die die Ertrags- und der Liquiditätssituation der Unternehmen notwendigerweise stabilisiert haben. Insgesamt betrachtet haben sich die Gesamterlöse, Umsatzrenditen (Gewinn x 100 / Gesamterlöse) und die Cashflow-Quoten ((Gewinn + Abschreibungen) / Gesamterlöse x 100) wie folgt entwickelt:
(Quelle: Gehrke Econ Bäcker-Betriebsvergleich 2020)
Durch die stabilere Ertragslage und durch die Auszahlungen von Schnell- und Überbrückungskrediten der KfW und den regionalen Förderbanken, wie der NBank in Niedersachsen, haben fast alle von uns beratenen Mandanten dieses äußerst schwierige Jahr in der deutschen Wirtschaftsgeschichte gut überstanden. Das freut uns alle vom Gehrke Econ Team sehr. Dennoch bleibt abzuwarten, wie das Jahr 2021, bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung weltweit als aber auch in Deutschland, verlaufen wird. Die könnte sich als deutlich schwieriger gestalten, wenn insbesondere die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen trotz anhaltender Beschränkungen wieder eingestellt werden. Auch bleibt die aufgrund der Förderkredite zugenommene Verschuldung der Unternehmen eine Herausforderung für die Zukunft. Nach unserer derzeitigen Einschätzung werden viele Unternehmen des stationären Einzelhandels in den Innenstädten in wirtschaftliche Not, wenn nicht sogar in die Insolvenz geraten. Dies könnte einen bundesweiten Anstieg der Arbeitslosenzahlen und der Inflationsquote nach sich ziehen. Für das Bäckerhandwerk und für unsere Mandanten in dieser Branche hingegen sehen wir diesbezüglich keine schwerwiegenden Risiken, da die Bäckereibeitriebe als Nahversorger systemrelevant sind und dadurch weitestgehend von einer möglichen Insolvenzwelle verschont bleiben werden. Insofern sind wir hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung für unsere Mandanten für 2021 weiterhin sehr zuversichtlich, sofern sich die Betriebe auf die Herstellung einer hervorragenden Qualität im Bereich der Kernprodukte Brot, Brötchen und Kuchen in Verbindung mit einem modernen Marktauftritt, der auch ein bargeldloses Bezahlen (siehe Newsletter 05) vorsehen muss, konzentrieren. Zudem wird die notwendige Flexibilität bei sich veränderten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Betriebe fordern.
In diesem Sinne: Bleiben Sie aktiv und wir freuen uns auf Ihre Anregungen oder Ihr Feedback. Wir bleiben weiter für Sie nah dran – mit wertvollen Informationen.
Wir stehen Ihnen zur Seite!
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