Unsere Zahl des Monats Ausgabe 31
Wissens-Werte aus der Bäckerbranche.
Wie in allen Branchen in der Bundesrepublik, hat der Ukraine-Krieg in 2022 auch im deutschen Bäckerhandwerk deutliche Spuren hinterlassen. Nur 23 % der Betriebe konnten sich verbessern, wenn auch zum Teil nur sehr gering. Dies geht aus unserem aktuellen Betriebsvergleich für das Jahr 2022 hervor. Vielmehr schließen mehr als 2/3 der ausgewerteten Bäckereiunternehmen mit einem schlechteren Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr ab. Teilweise liegt die Ergebnisverringerung im deutlich sechsstelligem Eurobereich.
Die Gründe hierfür liegen in den massiven Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine. Extreme Energiepreiserhöhungen, Engpässe in den Lieferketten und Preissteigerungen in allen übrigen Bereichen, waren die Folge des Krieges. So stieg die Inflationsrate kontinuierlich an und fand ihren Höhepunkt im Oktober 2022 bei 8,8 Prozent. Insbesondere die energieintensiven Bäckereibetriebe, die keine bestehenden Energieversorgungsverträge mehr abgeschlossen hatten, sind zum Teil mit über 100 % gestiegenen Kosten belastet worden. Darüber hinaus hat die Anhebung des Mindestlohns und die damit einhergehenden Anpassungen der Löhne und Gehälter zu einer weiteren Erhöhung der Personalkosten geführt, sodass bei einigen Betrieben die 50 % Grenze überschritten wurde.
Insgesamt haben diese Entwicklungen und Ereignisse die Kosten bei den Betrieben absolut – und wie noch nie in der Vergangenheit- stark ansteigen lassen und somit die Ertrags- und Liquiditätslage belastet.
Nur durch die zum Teil sehr zügig und konsequent durchführten Preisanpassungen in allen Sortimentsbereichen und Umsatzsteigerungen durch die Aufhebung der Coronabeschränkungen in Gastro-Standorten, konnten die Betriebe einen Teil der Kostensteigerungen kompensieren. Allerdings haben die Preiserhöhungen auch vielfach zu Kundenverlusten und zu Kaufzurückhaltung geführt, da viele Menschen in der Bundesrepublik extreme Zukunftsängste verspürten und ihre Lebensmittel günstiger im LEH bzw. bei den Discountern gekauft haben.
Zum Glück hat dieser Trend zum Ende des Jahres wieder abgenommen und setzt sich im laufenden Jahr weiter positiv fort. Insofern gehen wir für 2023 von einer positiveren Ergebnisentwicklung aus, sodass sich die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der von uns beratenden Betriebe weiter stabilisieren wird.
Gern können Sie den ausführlichen Betriebsvergleich für das Jahr 2022 bei uns anfordern.
Bei Interesse am Betriebsvergleich geben Sie hier Ihre Kontaktdaten ein – den Betriebsvergleich 2022 erhalten Sie nach Anmeldung ab Mitte Juni.
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