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Außerordentliche Effekte führen zu einer Verringerung der Personalkosten von ca. 4 %
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Unsere Zahl des Monats Ausgabe 15
Wissens-Werte aus der Bäckerbranche.

 

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Darüber mag auch die aktuelle Entwicklung der Personalkosten nicht hinwegtäuschen, die per 30. September 2021 ca. 4,0 % unter dem Vorjahr liegen. Dies ergibt sich im Rahmen der von uns durchgeführten Auswertung und Analyse der Finanzbuchführungen. Die Gründe für diese vermeintlich positive Entwicklung sind aus unserer Sicht jedoch vielschichtig:

Zum einen ist diese Kostenveränderung im Personalbereich der durch die Corona-Pandemie ausgelösten und veränderten Umsatzstruktur geschuldet, da das Angebot an Snackprodukten und der Service im Gastrobereich in den Betrieben erheblich reduziert wurde, so dass weniger Mitarbeiterstunden in den Verkaufsstellen benötigt wurden. Dieser Standorttyp hatte in den letzten Jahren zu einer deutlichen Personalkostensteigerung in den Unternehmen geführt, da die Ausweitung des gastronomischen Angebots aufgrund der höheren Anforderungen an die Verkäuferinnen und der damit verbundenen vielschichtigen Aufgaben mehr Stunden und damit steigende Kosten ausgelöst hatten. Diese Entwicklung ist durch Corona erst einmal gestoppt, solange die Kontaktbeschränkungen durch die Regierung aufrecht erhalten bleiben.

Zum anderen hat das Kurzarbeitergeld in den vergangenen Monaten bei vielen Betrieben zu einer Entlastung der Personalkosten, sowohl der Löhne und Gehälter als auch der Sozialversicherungsbeiträge geführt, die von den Unternehmen in unterschiedlichem Umfang in Anspruch genommen wurden. Durch die aktuelle Verordnung zum KUG werden die zunächst bis zum 31. Dezember 2021 geltenden Regelungen für das Kurzarbeitergeld um weitere drei Monate bis zum 31. März 2022 verlängert. Die bisherige vollständige Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen wird jedoch ab dem 1. Januar 2022 dabei auf 50 % reduziert. Das heißt somit auch, dass die Personalkosten in 2022 weiter durch das KUG beeinflusst werden.

Ferner haben wir bei der Analyse der Standorttypen festgestellt, dass bei den „klassischen“ Bäckereistandorten in ländlichen Gegenden und Wohngebieten Umsatzzuwächse in den Kernprodukten Brot, Brötchen und Kuchen zu verzeichnen sind, was zu einer relativen Verringerung der Personalkosten in diesen Standorten geführt hat. Der Grund hierfür mag an den vielen Arbeitnehmern liegen, die immer noch vermehrt aus dem Homeoffice ihre Arbeit verrichten und sich am Wohnort weiter mit Backwaren versorgen.

Insofern sind alle Betriebsinhaber gut beraten, sich mit den Entwicklungen der Personalkosten in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen auseinander zu setzen und sich schon Gedanken zu machen, wie die Erhöhungen der Kosten für die Beschäftigten durch den Wegfall des KUG, Erhöhung des Mindestlohns und einer weitergehenden Lockerung der Corona-Beschränkungen in den gastronomischen Standorten, die vermutlich wieder im Frühjahr eintreten werden, aufgefangen werden können. Vermutlich müssen die Preise für die einzelnen Produkte deutlich angehoben werden, insbesondere weil nicht nur die Steigerung der Personalkosten, sondern fast alle anderen Kostenbereiche auch, teurer werden. Um das notwendige Ausmaß von Preisanpassungen zu ermitteln, stehen wir unseren Mandanten gern mit unterschiedlichen Beratungstools zur Verfügung.

Für Anregungen und weiterführende Fragen– insbesondere auch zu dem Thema „Sortimentsstrategien – für mehr Absatz“ – stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

Ihnen alles Gute und bleiben Sie handwerklich!

 

Weitere spannende Zahlen finden Sie hier.

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Oliver Vogt,
° Diplom-Kaufmann ° Unternehmensberater ° Geschäftsführer ° Partner
Laufbahn
  • Ausbildung zum Industriekaufmann und anschließendes Studium in Augsburg
  • Tätigkeit bei Unilever
  • Seit 2002 geschäftsführender Gesellschafter
Schwerpunkte
  • Begleitung von Unternehmen im Rahmen ganzheitlicher Unternehmensanalysen – insbesondere im Bereich der Restrukturierung und Sanierung
  • Erarbeitung und Implementierung von unternehmensindividuellen Strategien
  • Coaching von Familienunternehmen im Rahmen der Nachfolgeplanung
  • Ganzheitliche Begleitung von Transaktionen für den Mittelstand
  • Aufbau und Implementierung von Planungsrechnungen sowie Controllinginstrumenten
  • Installation und Begleitung von Benchmarking Workshops
  • Coach bei der KfW-Bank im Bereich Turn Around Beratung








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