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14 % Preisanstieg allein im Lebensmitteleinzelhandel bei Backwaren!
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Unsere Zahl des Monats Ausgabe 38
Wissens-Werte aus der Bäckerbranche.

 

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Generell ist im Food Bereich die Preissteigerung mitunter am höchsten im Vergleich zu den anderen Gütern des täglichen Bedarfs. Das zeigt sich aktuell auch bei genauerer Betrachtung der Inflationsrate. Eine differenzierte Betrachtung zeigt die wesentlichen Einflussfaktoren.

Neben den gestiegenen Energiekosten spüren Verbraucher*innen die Inflation ganz klar bei Lebensmitteln. Im November 2023 entsprach die Preissteigerung bei Lebensmitteln nach den Daten des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr 5,5 %.

Auffällig ist, dass die gesamte Lebensmittelteuerung niedriger ist als im Vormonat. Im Oktober 2023 betrug sie 6,1 %, im März 2023 lag sie bei 22,3 %. Das liegt einerseits daran, dass die Preise von Lebensmitteln, die im Herbst geerntet werden, gesunken sind. Darüber hinaus wurde bereits im Jahr 2022 kräftig an der Preisschraube gedreht – zwangsläufig – aufgrund der Kostenexplosion im Bereich der Energie – verbunden mit viel Unsicherheit für die Zukunft. Somit ergibt sich zwangsläufig ein Rückgang der Teuerung, selbst wenn die Preise mancher Lebensmittel im Vergleich zum Oktober 2023 theoretisch gleich geblieben oder sogar leicht gestiegen sind.

Vergleicht man die Preise von Lebensmitteln mit dem Zeitraum 2021 mit 2023, ergibt sich eine Steigerung von ca. 29 %. Damit sind die Lebensmittelpreise die eigentlichen Treiber der Inflationsrate – noch vor den Energiepreisen! Im Bereich der Backwaren haben wir im Handwerk zweistellige Zuwachsraten bei den Preisen beobachten können, aber teilweise zu Lasten von Mengenrückgängen – insbesondere bei Broten aus dem Standardsortiment. Eindeutiger Gewinner – auch mengenbasiert – ist das Kleingebäck (Laugengebäck) sowie auch das Segment Feine Backwaren.

Insofern ist es insgesamt nachvollziehbar, dass auch Kundenfrequenzen in den einzelnen Bäckereifachgeschäften im Vergleich zum Vorjahr nun in eine Stagnationsphase eingetreten sind. Verantwortlich hierfür sind weniger Besuche der Fachgeschäfte innerhalb der Woche bzw. innerhalb der einzelnen Verkaufsmonate. Aus diesem Grund beobachten wir die stetige Zunahme des altbewährten Couponings – Mc Donalds und Co. machen es vor und ziehen damit wieder mehr Kunden in die Stores. Aber Vorsicht ist geboten: Achten Sie auf angemessene Preisaktionen – insbesondere ist für die Steuerung die Kenntnis der Margen je Produkt von essenzieller Bedeutung gemäß dem Motto: Preisaktionen ja – aber bitte mit Verstand. Dasselbe gilt auch bei dem Einsatz von Kundenkarten. Hier gilt, nicht bereits bei niedrigen Aufladungsbeträgen mit sehr hohen Rabatten bzw. Vorteilen zu werben. Das kann sich sehr schnell in die falsche Richtung entwickeln. Und auch die beliebte 6-er / 8-er oder 10-er Tüte im Brötchenbereich erreicht teilweise bei Betrachtung der Umsatzanteile im Bereich Brötchen wieder einen Anteil von teilweise mehr als 50 %!

Die Entwicklung zeigt, dass die Verbraucher bzgl. der Preiswahrnehmung (Preis rückt anstatt des lange aufgebauten Qualitätsbewusstseins wieder stärker in den Fokus) in dem Bereich Lebensmittel und insbesondere auch bei dem Einkauf von Backwaren wieder stärker sensibilisiert sind.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind darüber hinaus auch von viel Unsicherheit geprägt und damit gilt: Überlegte Angebotspolitik und Aktionen können die Kunden wieder stärker an uns binden – aber bitte mit Augenmaß!

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start in das neue Jahr 2024 – mit vielen guten Ideen und natürlich viel Erfolg. Bei Fragen zur Preisfindung in sehr unruhigen Zeiten stehen wir sehr gerne mit Tipps und praxiserprobten Informationen zur Verfügung.

Weitere spannende Zahlen finden Sie hier.

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Oliver Vogt,
° Diplom-Kaufmann ° Unternehmensberater ° Geschäftsführer ° Partner
Laufbahn
  • Ausbildung zum Industriekaufmann und anschließendes Studium in Augsburg
  • Tätigkeit bei Unilever
  • Seit 2002 geschäftsführender Gesellschafter
Schwerpunkte
  • Begleitung von Unternehmen im Rahmen ganzheitlicher Unternehmensanalysen – insbesondere im Bereich der Restrukturierung und Sanierung
  • Erarbeitung und Implementierung von unternehmensindividuellen Strategien
  • Coaching von Familienunternehmen im Rahmen der Nachfolgeplanung
  • Ganzheitliche Begleitung von Transaktionen für den Mittelstand
  • Aufbau und Implementierung von Planungsrechnungen sowie Controllinginstrumenten
  • Installation und Begleitung von Benchmarking Workshops
  • Coach bei der KfW-Bank im Bereich Turn Around Beratung
Stephan Hachmeyer,
° Diplom-Kaufmann ° Wirtschaftsprüfer ° Steuerberater ° Partner ° Geschäftsführer
Laufbahn
  • Ausbildung zum Industriekaufmann und anschließendes Studium der Wirtschaftswissenschaften in Paderborn
  • Langjährige Tätigkeit bei PwC
  • Bestellung zum Steuerberater 2010 / zum Wirtschaftsprüfer 2014
  • Seit 2021 Geschäftsführer
Schwerpunkte
  • Prüfung und Beratung von mittelständischer Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe
  • Rechnungslegung von Jahres- und Konzernabschlüssen nach HGB und IFRS
  • Prüfung der IT-Systeme bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (Projektbegleitende bzw. Ordnungsmäßigkeit und Sicherheitsanforderungen)
  • Betriebswirtschaftliche Prüfungen (ISAE 3000 / ISRS 4400)








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